Das Spiel, welches sich in der zweiten Hälfte zu einem hektischen Krimi steigern sollte, startete sehr verhalten. Nach 7 Minuten setzten wir auch unseren ersten Treffer auf die Anzeigetafel und in der 9. Minute stand es denn gerade mal 2:2. Einmal lagen wir noch mit einem Tor zurück, glichen erneut aus und gingen dann in der 12. Minute zum erstem mal in Führung. Auf beiden Seiten standen die Abwehrreihen und im Angriff, wurden zumindest auf unserer Seite, zu viele Bälle leicht abgegeben. Einfache Abspielfehler ließen den Gegner immer wieder ohne eigenen Abschluss in Ballbesitz kommen. In der 25. Minute lagen wir dank Tobi im Kasten, nur mit 9:11 zurück. Jetzt rissen wir uns auf einmal zusammen, starteten einen 3:0 Lauf und gingen mit 12:11 in die Halbzeit.
Na bitte, es geht doch, gegen Glinde nur 11 Gegentore in 30 Minuten bekommen und wir führten. Also Kräfte sammeln und weiterhin positiv sollte es in die 2. Hälfte gehen.
Es ging auch recht ordentlich los. Nach mehrmaligem Ausgleich und erneuter Führung unsererseits, konnten wir uns in der 40. Minute eine 3 Tore Führung herausspielen. Es lief also alles in die richtige Richtung. Komischerweise entwickelte sich jetzt eine total unnötige Unruhe in unserem Team. Der Gegner kam auf 18:17 heran und dann wurde auf einmal gemotzt und wir hatten eine doppelte Unterzahl zu überstehen. Trotzdem lief es für uns. Abwehr stand, Parade von Opa im Kasten und vorne durchgezogen. Zack hatten wir in Unterzahl wieder unsere 3 Tore Führung. 46 Minuten waren da gespielt, was sollte da schon noch passieren, dachten wir wohl alle. Leider schlichen sich jetzt erneut Fehler bei uns ein, Unmut machte sich breit und die Nervosität erhielt die Oberhand. Als Folge kam der 21:21 Ausgleich in der 50. Minute. In den folgenden Minuten wechselten sich Führung und Ausgleich ab. Hektik und Nervosität war auf beiden Seiten zu greifen. Der Gipfel nahte unaufhaltsam. Wir liefen in der 58. Spielminute einen Gegenstoß der von Marci erfolgreich zum 24:24 abgeschlossen werden konnte. Hierbei wurde er allerdings gestoßen und der gegnerische Spieler erhielt eine 2 Minuten Strafe. Die Spieler von Glinde/Reinbek auf dem Feld und auf der Bank waren mit dieser Entscheidung des Schiedsrichters überhaupt nicht einverstanden. Es entstand ein wildes Wortgefecht, welches darin gipfelte, dass von der SG insgesamt 4 Spieler eine Zeitstrafe erhielten. Also die letzten 1,5 Minuten standen 6 gegen 2 Feldspieler auf dem Platz. Normalerweise sollte man jetzt in der Lage sein den Ball zu ergattern und das Spiel zu gewinnen. Leider stellten wir uns nicht schlau genug an. Unglaublich lange waren die 2 verbliebenen Feldspieler in Ballbesitz und erhielten, nach angezeigtem Zeitspiel, einen Freiwurf. 1 Pass war noch übrig, alle rechneten mit einem Abspiel auf den bereit stehenden Rückraumspieler. Block also gestellt und den ausführenden Spieler vernachlässigt, der knickt ab, wirft selbst und der Ball zappelt im Netz. Was für ein Wahnsinn! Nur noch 14 Sekunden auf der Uhr. Nochmal mit Tempo nach vorne, aber der Ausgleich gelingt uns leider nicht mehr. Wir verlieren also unser letztes Spiel im Jahre 2018 mit 24:25 Toren.
Ich spiele seit 40 Jahren Handball, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Dieses Spiel hätten wir definitiv nicht verlieren dürfen. Ich will da auch gar nicht großartig weiter drauf eingehen, aber das Spiel haben wir nicht in den letzten Minuten verloren. Gemaule und gepöbel untereinander oder gegen den Schiedsrichter, das ist ein Punkt woran wir arbeiten müssen. Wenn wir auf dem Spielfeld genau so eine Stimmung hätten, wie nach dieser Niederlage in der Kabine, dann bräuchten wir keinen Gegner in unserer Klasse zu fürchten.
Wir werden auf jeden Fall in einer Teambildungsmaßnahme (Weihnachtsfeier) daran arbeiten.
In diesem Sinne wünschen wir allen Gegnern, Schiedsrichtern, unseren Fans und allen Anderen auch, ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir sehen uns in 2019.
Olaf Rienecker